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Die aramäische Hochzeit

Neun Tote und viele verletzte christliche Aramäer lautete die Bilanz des letzten Bombenanschlags in Bagdad. Ein aramäischer Priester (s. Foto) wurde an einem anderen Ort zunächst am 09. Oktober 2006 entführt und am 11. Oktober ermordet. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Aramäer im Irak entführt, Familien wurden durch Morddrohungen erpresst. Die Täter: Islamistische Terroristen, kurdische Clans etc.

Schon hunderttausende sind ins Ausland geflohen und haben Asyl beantragt. Schätzungen zu folge werden in 20 Jahren keine Christen mehr im Irak leben, wenn diese Entwicklung nicht schnellstens verhindert wird und die Christen besser geschützt werden.

Vor einigen Monaten übergab uns ein Aramäer aus dem Irak das kleine Video, den er mit dem Handy kurz vor seiner Abreise aufgenommen hatte. Auch er war entführt worden und kam erst gegen eine Zahlung von mehreren tausend US-Dollar frei, die seine Familie erbringen musste. Die Entführer machen oft die Familien darauf aufmerksam, dass sie Informanten bei der irakischen Polizei haben und eine Anzeige dort höchstens ihnen selbst schaden würde.

Video:
Die aramäische Hochzeit
[3GPP RealPlayer Video].
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Trotz der schlimmen Ereignisse muss das Leben weitergehen. Auf dem kurzen Video ist ein amerikanischer Soldat, der in eine aramäische Hochzeitsgesellschaft geraten war. Offensichtlich fühlen sich die Soldaten bei den Aramäern etwas sicherer und können mit denen etwas freizügiger in »Kontakt« treten. Leider, keiner von den beiden Seiten konnte einander Schutz geben. Und bei dieser Entwicklung werden solche Freudenereignisse immer seltener werden.

United-Suryoye
12.10.2006